Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Stipendien

Das Stipendium - exklusiv, aber nicht unerreichbar!

Um Stipendien ranken sich eine Menge Mythen. Nicht selten denken Studierende, dass man sich ohne 1,0er-Notendurchschnitt, einem weitreichenden Netzwerk in Politik, Forschung und Lehre sowie mindestens einer selbst gegründeten Bürgerinitiative gar nicht erst auf einen der wenigen Plätze der sehr begehrten Stipendien bewerben muss, da die Konkurrenz viel zu groß sei. In Wahrheit sind Stipendien aber eine großartige Möglichkeit die klamme Kasse von Studierenden (nicht nur von den eingangs beschriebenen Überfliegern!) aufzubessern, da die Förderung im Gegensatz zu Studienkrediten oder dem BAföG von den Empfänger:innen nicht zurückgezahlt werden muss und sich auf die mehr als 3.200 Stipendienprogramme oftmals nicht genügend Studierende bewerben. Gerade bei den kleineren Stiftungen bleiben die vorgesehenen Gelder regelmäßig ungenutzt. Auch beschränken sich die Förderbeträge nicht nur auf das Vollstipendium, sondern können sich aus Teilbeträgen wie Büchergeld, Reisezuschüssen oder einer ideelen Förderung, zum Beispiel durch den Besuch von Seminaren, zusammensetzen.

Nicht selten werden potentielle Bewerber:innen von der Halbwahrheit abgeschreckt, dass als Hauptkriterium zur Vergabe von Stipendien lediglich (herausragende) Leistungen herangezogen werden - warum sollte ich mich also bewerben, wenn ich keine sehr guten Noten vorzuweisen habe, weil ich zum Beispiel während meines Studiums noch meine Großmutter pflege?

Zum einen spielen für die Vergabe der Stipendien verschiedenste Kriterien eine Rolle, sodass neben den Noten auch das soziale Engagement - aber mitunter auch der Geburtsort, das Geschlecht, die Religion und vieles mehr - ausschlaggebend für eine positive Bewerbung sein kann - je nachdem für welches Stipendium man sich schlussendlich bewerben möchte. Schließlich möchte die Stiftung der Wahl auch Stipendiat:innen fördern, die zu ihr passen.

Zum anderen sind immerhin rund 40 % der Bewerbungen für Stipendien erfolgreich - vielleicht ja auch deine!

Um dich bestmöglich auszurüsten, informieren wir dich hier zu:

  • Dem Deutschlandstipendium der MLU
  • Den 13 großen Begabtenförderungswerke
  • Aufstiegsstipendien für Berufserfahrene
  • Datenbanken zum Finden des passenden Stipendiums
  • Stipenden für international Studierende
  • Stipenden für Promovierende
  • Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Bewerbung

Das Deutschlandstipendium

Deutschland Stipendium: Wir sind dabei

Deutschland Stipendium: Wir sind dabei

Das Deutschlandstipendium startete erstmals zum Sommersemester 2011 an deutschen Hochschulen. Finanziert wird es zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen.

Die Studierenden werden in der Regel für zwei Semester und bis maximal zum Ende ihrer Regelstudienzeit mit 300,00 € monatlich unterstützt. Diese Unterstützung ist einkommensunabhängig und kann ohne weiteres zusätzlich zu BAföG-Leistungen bezogen werden.

Diese Unterstützung hilft jungen Menschen, ihre Lebens- und Lernbedingungen zu verbessern. Damit bringt es kreative Köpfe nach vorn und leistet einen wichtigen Beitrag gegen den drohenden Fachkräftemangel.

Bisher wurden an unserer Universität 1.210 Stipendien vergeben (Details siehe Historie). Das sind die aktuellen Zahlen:

Kontakt für Studierende

Für Studierende und Förderer: Yvonne Hellwig-Laich, Abteilung 1 Studium und Lehre, Referat 1.3

Telefon: 0345 55 21356
Telefax: 0345 55 27608

Raum 8
Barfüßerstraße 17
06108 Halle (Saale)

Die Begabtenförderungswerke

In Deutschland gibt es 13 Förderungswerke, die Studierende finanziell und ideel in ihrer akademischen Ausbildung unterstützen. Die Begabtenförderungswerke spielen die Vielfalt der deutschen Gesellschaft wider, indem sie die verschiedenen weltanschaulichen, religiösen, politischen, wirtschafts- oder gewerkschaftsorientierten Strömungen in Deutschland abbilden. Sie werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt, sodass auch die Rahmenbedingungen zur finanziellen Förderung durch die Förderrichtlinien des BMBF vorgegeben werden.

Einige dieser Stiftungen werden als parteinah bezeichnet, was bedeutet, dass sie trotz ihrer formalen Selbständigkeit aus den Reihen der jeweiligen Partei gegründet wurden, um deren Ziele durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.

Noch mehr Informationen findest du auch hier: www.stipendiumplus.de   .

Verlinkungen Begabtenförderungswerke

Aufstiegsstipendium für Berufserfahrene

Du hast bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen, durftest danach (mindestens) zwei Jahre Berufserfahrung sammeln und interessierst dich jetzt für einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss? Dann ist vielleicht das Aufstiegsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung    (SBB) etwas für dich.

Das vom BMBF geförderte Stipendium dient der Aufstiegsdurchlässigkeit und möchte den Fachkräften von heute neue Möglichkeiten für die berufliche Entwicklung eröffnen. Jährlich werden rund 1.000 Studienstipendien vergeben und aktuell werden über 4.500 Stipendiat:innen gefördert.

Kontakt:

Frau: Annette Weber
Telefon: 0228 62 93143

Datenbanken zum Finden des passenden Stipendiums

Stipendien gibt es wie Sand am Meer - allein in Deutschland gibt es mehr als 2.500 Stipendienprogramme. All diese Förderprogramme hier für dich aufzulisten würde jeglichen Rahmen sprengen, weshalb wir dir folgende Datenbanken ans Herz legen wollen, damit du genau das Stipendium finden kannst, das am besten zu dir und deinen Interessen passt.

Der Großteil aller Studierenden bewirbt sich nämlich nur bei etwa einem Prozent der Förderprogramme, weshalb gerade die Stipendien der Begabtenförderungswerke angelaufen werden und Exoten, wie zum Beispiel das Stipendium der Emilie-Porzer'sche-Stiftung für bedürftige Töchter bayerischer Beamter, unter den Tisch fallen.

Damit dir das nicht auch passiert, besuche doch mal die folgenden Seiten, um mithilfe der Filter- oder Matchingmöglichkeiten bestmöglich beraten zu sein!

Stipendienlotse

Logo Stipendienlotse

Logo Stipendienlotse

Der Stipendienlotse    ist eine interaktive Plattform, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitgestellt wird. Mithilfe der Suchmaske des Stipendienlotsen kannst du die umfassende Stipendiendatenbank nach vielen verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel Ausbildungsphasen, Studienfächern oder Zielregionen filtern. Neben den unterschiedlichen Filtermöglichkeiten stellt das BMBF darüber hinaus noch eine Freitextsuche bereit.

E-fellows

Auf der Datenbank von e-fellows    kannst du ebenfalls ohne Registrierung in mehr als über 1.000 Einträgen von 450 Stiftungen, Hochschulen, Universitäten und anderen Institutionen nach dem passenden Stipendium für dich suchen. E-fellows wurde 2000 von der Deutschen Telekom AG, McKinsey & Company sowie der Holtzbrinck Publishing Group gegründet und fördert aktuell mehr als 30.000 Stipendiat:innen.

MyStipendium

Auf MyStipendium    erhälst du nach deiner Registrierung auf der Plattform die Möglichkeit über 3.260 Stipendien zu durchsuchen. Nach deiner Registrierung kannst du in deinem Nutzerprofil 34 Kriterien auswählen, die ihrerseits wieder das Matching-Verfahren füttern, um jene Stipendien herauszufiltern, die auf deinen eigenen Lebenslauf passen. MyStipendium ist ein 2010 gegründetes Social Start Up.

EU-weite Studienfinanzierungsplattform

Die  größte EU-weite Studienfinanzierungsplattform für (angehende) Studierende www.european-funding-guide.eu    bietet Zugang zu 12.000 Stipendien in 16 Ländern im Wert von 27 Milliarden Euro. Die Plattform wurde von der Wittener Initiative für transparente Studienförderung entwickelt und von der Europäischen Kommission ko-finanziert.

International Studierende

Studieren in Deutschland ist dir auf Dauer zu eintönig? Du suchst das Abenteuer im Ausland oder möchtest deinem Lebenslauf neben der MLU eine weitere prestigeträchtige Universität hinzufügen, aber weißt noch nicht, wie du das finanzieren sollst?

Möglicherweise ist dein Herkunftsland ein anderes als Deutschland und du überlegst deinen Master an unserer Uni zu machen?

Auch für international Studierende gibt es zahllose Förderprogrammen, von denen wir dir eine Auswahl vorstellen möchten. Neben den speziell für international Studierende angebotenen Programmen engagieren sich aber auch die 13 Begabtenförderungswerke mitunter stark für die Integration ausländisch Studierender in die deutsche Gesellschaft - auch durch die Vergabe ihrer Stipendien. Eine weitere Anlaufstelle ist die Otto Benecke Stiftung e.V.   , die begabte und qualifizierte Migrant:innen mit diversen Stipendien und Bildungskursen zum Erwerb von Sprachkenntnissen und der Hochschulzugangsberechtigung unterstützt.

Darüber hinausgehende Stipendien kannst du aber auch mithilfe der Stipendiendatenbanken finden!

ERASMUS+ und Auslands-BAföG

Logo ERASMUS+

Logo ERASMUS+

Das Erasmus+-Programm der Europäischen Union dürfte das bekannteste Stipendium zur Steigerung der internationalen Mobilität unter Europas Studierenden sein. Innerhalb der ersten 30 Jahre des Bestehens des Förderprogramms wurden rund 4,4 Millionen Studierende bei ihren Auslandsaufenthalten im EU-Ausland unterstützt.

Informationen zu ERASMUS+ kannst du auf den Seiten des International Office der MLU finden. Besonders interessant ist darüber hinaus, dass du auch während eines Auslandssemesters im Rahmen des Erasmus-Förderprogrammes berechtigt sein kannst, neben dem Mobilitätszuschuss auch Auslands-BAföG    zu beziehen. Es ist sogar möglich, dass du Auslands-BAföG erhalten kannst, obwohl du kein Inlands-BAföG erhälst. Es lohnt sich also, sich auch darüber zu informieren. Welches Studentenwerk für deinen Antrag zuständig ist, richtet sich nach dem Zielland, in das du möchtest. Schau dafür einfach auf die zentrale BAföG-Seite   .

Anna Kostov
Koordinatorin für internationale Austauschprogramme

Telefon: +49 345 55 21579
Telefax: +49 345 55 27687

Anton-Wilhelm-Amo-Straße 19/20
06108 Halle (Saale)

Postanschrift:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
International Office
D-06099 Halle (Saale)

Leonardo-Büro Sachsen-Anhalt

Falls du statt eines Auslandssemesters ein durch ERASMUS+ bezuschusstes Praktikum im EU-Ausland durchführen möchtest, unterstützt dich hierbei das Leonardo-Büro Sachsen-Anhalt   .

Frau Angela Wittkamp
ERASMUS-Praktika-Büro Sachsen-Anhalt

Telefon: ++49 391 67 58778

Universitätsplatz 2
39106 Magdeburg

Postanschrift:
Universitätsplatz 2
39106 Magdeburg

Onlinesprechstunde immer dienstags 13:30–15:30 Uhr

Jeden Dienstag wird durch eine Mitarbeiterin des ERASMUS-Praktika-Büro Sachsen-Anhalt eine Sprechstunde online zum Thema EU-Praktika sowie Beratung zur Praktikumsförderung und Praktikumsplatzsuche angeboten. Ort und Zeit sind hier zu finden.   

PROMOS

Hinter der Abkürzung PROMOS versteckt sich das Programm zur Steigerung der Mobilität von deutschen Studierenden und ersetzt eine Reihe langjähriger DAAD-Programme, die nunmehr durch deutsche Hochschulen in Eigenregie ausgeschrieben und betreut werden können.

Im Wesentlichen kannst du dir über PROMOS Auslandsaufenthalte weltweit von bis zu sechs Monaten mit monatlich gezahlten Teilstipendien und/oder einer Reisekostenpauschale fördern lassen.

Weitere Informationen erhälst du über die PROMOS-Seite des International Office.

Katja Richter
Projektmitarbeiterin für PROMOS und Erasmus weltweit

Telefon: +49 345 55 21313

Universitätsring 19/20
D-06108 Halle

Postanschrift:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
D-06099 Halle (Saale)

Startklar-Stipendium

Das International Office der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) vergibt zweimal im Jahr aus Mitteln des DAAD Stipendien für Absolvent*innen von Partnerschulen der MLU und der THWi    sowie von PASCH-Schulen. Pro Semester werden bis zu drei Stipendien mit einer Laufzeit von max. 5 Monaten an besonders geeignete Bewerberinnen und Bewerber vergeben. Es besteht die Möglichkeit eine Verlängerung um ein weiteres Semester zu beantragen. Die Höhe der monatlichen Stipendienrate beträgt 400,00 €. Auch Studienkollegiat*innen können sich bewerben. Die Vergabe erfolgt vorbehaltlich einer erfolgreichen Bewerbung und Immatrikulation an der MLU bzw. dem Studienkolleg Halle. Bewerber*innen mit doppelter, d.h. deutscher und einer weiteren Staatsbürgerschaft können nur unter bestimmten Bedingungen gefördert werden. Diese finden Sie unter der Überschrift "Förderbedingungen".

DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst    ist aus einer Zusammenarbeit zwischen den deutschen Hochschulen und den Studierendenschaften entstanden. Der DAAD ist die weltweit größte Organisation zur Förderung von Auslandsaufenthalten und unterstützt Studierende und Wissenschaftler:innen bei ihren Auslandsplänen. Er vergibt Jahresstipendien für über den gesamten Globus verstreute Zielregionen, die Studierenden, Absolvent:innen, Doktorand:innen und Promovierenden staatlich, beziehungsweise staatlich anerkannten, Hochschulen zur Verfügung stehen.

Dabei bietet der DAAD darüber hinaus noch ein breites Portfolio an zu vergebenen Stipendien, bei denen häufig die Studienleistung die ausschlaggebende Rolle spielt - optimalerweise gehörst du zum besten Drittel deines Jahrgangs.

Promovierende

Bachelor- und Masterabschluss liegen bereits hinter dir und du suchst Finanzierungsmöglichkeiten für deine Promotion außerhalb einer Promotionsstelle in Teilzeit? Wie für die Bildungsphase von Bachelor und Master sind genauso Stipendien für die Promotion zu erhalten und werden auch regelmäßig vergeben, um Promovierenden zu ermöglichen, sich voll und ganz der wissenschaftlichen Arbeit hinzugeben.

Natürlich sind hier die 13 Begabtenförderungswerke (und der DAAD, falls du im Ausland promovieren möchtest) meist wieder die erste Anlaufstelle für die Bewerber:innen. Ebenfalls empfehlen wir dir auch für die Promotion die vorgeschlagenen Datenbanken zu durchforsten - du wirst bestimmt fündig! Neben den bereits vorgestellten Förderungswerken möchten wir euch aber außerdem Finanzierungsmöglichkeiten direkt an der MLU vorstellen!

Graduiertenförderung

Auf Grundlage des Graduiertenförderungsgesetzes    ist es den Hochschulen Sachsen-Anhalts möglich besonders qualifizierte wissenschaftliche Nachwuchskräfte mit einem Stipendium aus Landesmitteln über eine Förderungsdauer von drei Jahren zu bezuschussen. Eine Verlängerung bis zu einem weiteren Jahr ist ebenfalls möglich.

Die Vergabe erfolgt universitätsintern über eine Vergabekommission.

Ausführliche Informationen findest du auf der Seite des Referats für wissenschaftliche Weiterbildung, Studiengebühren, Stipendien und Wahlen der MLU.

Servicestelle für ELektronische ForschungsförderInformationen

ELFI ist die Servicestelle für ELektronische ForschungsförderInformationen im deutschsprachigen Raum. Sie betreibt eine Datenbank, die Informationen zur Forschungsförderung sammelt und gezielt aufbereitet. Diese werden Wissenschaftlern, Forschungsreferenten, Studierenden sowie Unternehmen per Internet zur Verfügung gestellt.

Promotionsstipendium der Medizinischen Fakultät

Die Medizinische Fakultät der MLU fördert mit ihrem Promotionsstipendium unter dem Dach des Hallenser Promotionskollegs Medizin jährlich 8 Human-/Zahnmedizinstudierende, die im Rahmen einer 12-monatigen Freistellung vom Studium eine hochwertige Promotionsarbeit erstellen. Wenn du entweder Human- oder Zahmedizin studierst, kannst du dir über diesen Weg monatlich 650 Euro und eine einmalige Projektpauschale in Höhe von 2.000 Euro sichern. Darüber hinaus sieht das Stipendium bis zu 500 Euro für den aktiven Besuch von wissenschaftlichen Fachtagungen vor.

Kontakt:

Herr Marquardt
Telefon: 0345 557 3563

Promotionsabschlussstipendien des International Office

Für international Promovierende an der MLU bietet das International Office einmal jährlich die Möglichkeit an, sich auf die Promotionsabschlussstipendien des durch den DAAD finanzierten Projektes "PhD Network" zu bewerben. Diese Stipendien sollen ausländischen Promovierenden, die ohne eigenes Verschulden in finanzielle Not geraten sind, dabei helfen, ihr Promotion abzuschließen.

N.N.
Referentin Internationale Forschung / Wissenschaftlermobilität

Anton-Wilhelm-Amo-Straße 19/20
06108 Halle (Saale)

Postanschrift:
Martin-Luther-Universität
International Office / PhD Network
06099 Halle (Saale)

Tipps und Tricks für die erfolgreiche Bewerbung

Vor der eigentlichen Bewerbung auf deine Wunschstipendien steht zunächst eine vergleichsweise aufwendige Recherche. Wie wir dir ja schon gezeigt haben, gibt es in Deutschland unzählige Förderprogramme mit unterschiedlichsten Anforderungen und Wünschen an ihre Bewerber:innen. Wenn du dir drei oder vier Stiftungen ausgesucht hast, bei denen du dich bewerben möchtest, geht es ans Eingemachte. Als Erstes solltest du dich ausführlich mit den Stiftungen, also ihren Zielen, Werten und Programmen auseinandersetzen, um dir ein konkretes Bild machen zu können, was von zukünftigen Stipendiat:innen erwartet wird - und, ob du das erfüllen kannst.

Grundsätzlich werden Stipendien durch ein mehrstufiges Auswahlverfahren, das alle Bewerber:innen erfolgreich durchlaufen müssen, vergeben und du kannst dir die Bewerbung ungefähr so umfangreich vorstellen, wie für ein Praktikum, das du unbedingt haben möchtest.

Je nach Stipendium und Stiftung werden verschiedene Unterlagen verlangt, doch meistens bilden:

  • Ein Motivationsschreiben
  • Ein Lebenslauf (ausformuliert und oder tabellarisch)
  • Emfehlungen (von z.B. Hochschullehrer:innen)
  • Und Zeugnisse

das Herz einer jeder Bewerbung. Da jede Stiftung eigene Auswahlverfahren mit unterschiedlichen und, mitunter wechselnden, Fristen hat, solltest du dich im Vorfeld so früh wie möglich darüber informieren und ausreichend Zeit einplanen. Mit zwei Monaten fährt man in der Regel gut und hat entsprechend Luft alle notwendigen Unterlagen zu besorgen.

Dann gibt es eigentlich nur noch eine Hürde: Beginnen! Es gibt zahlreiche Internetseiten, die sich mit dem erfolgreichen Bewerben auf Stipendien befassen (einige haben wir dir weiter unten als Links aufgelistet) und über den Prozess wurden auch schon Bücher verfasst, weshalb wir dir hier nur die wichtigsten (und vermeintlich offensichtlichen) Tipps komprimiert zusammenfassen werden.

1) Trau dich!
Stipendien sind nicht nur was für die Überflieger in allen Lebensbereichen und nur, weil du nicht die besten Noten im Jahrgang hast, bedeutet das nicht automatisch, dass du rausgekegelt wirst. Soziales Engagement, auch im Fußballverein, Zielstrebigkeit und deine Gesamtpersönlichkeit spielen im Bewerbungsprozess eine zentrale Rolle.

2) Formalia!
Es mag trivial klingen, aber das Nichteinhalten der formellen Vorgaben bedeutet für viele Bewerbungen das vorzeitige Aus. Du solltest unbedingt deine Unterlagen vollständig beisammen haben, die vorgegebenen Fristen einhalten und auch die Abgabeform beachten. Weil es gerne vergessen wird, hier noch eine kleine Erinnerungen: Vermeide Flüchtigkeitsfehler. Es wäre zu schade um deine Mühen, wenn du dich beim Namen der Stiftung verschreibst und das ausschlaggebend für einen Misserfolg wäre.

3) Die großen Fragen!
Deine Bewerbung sollte so geschrieben sein, dass beim Lesen eindeutig wird, dass du dir im Vorfeld ausführlich Gedanken gemacht hast. Warum bewirbst du dich bei ebenjener Stiftung und nicht bei einer anderen? Die finanzielle Motivation spielt dabei meist die geringste Rolle und sollte auch nur Erwähnung finden, wenn das Fehlen von Geld dich glaubhaft von der Erfülllung, zum Beispiel, konkreter, sozialer Vorhaben abhält, weil du einem Nebenjob nachgehen musst, um dein Studium zu finanzieren. Viel wichtiger ist die Frage wie die Stiftung von dir als Stipendiat:in profitieren kann. Warum bist du die oder der Richtige für den Job? Wie möchtest du dich in das Stiftungsleben einbringen? Welche Prozesse haben zu der Entscheidung geführt, dass du dich bewirbst? Führe dir immer vor Augen, dass es bei Stipendien um eine Menge Geld geht und die Stiftungen dieses Geld auch bestmöglich "angelegt" sehen möchten.

4) Konsistenz!
Deine Bewerbung muss in sich schlüssig sein. Das klingt zunächst plausibel und vergleichsweise einfach, sorgt aber immer wieder für Schwierigkeiten, weil wir zwar meistens kein Problem haben in einem Dokument konsistent zu sein, das bei mehreren dann aber doch anders aussehen kann. Achte darauf, dass deine Dokumente regelmäßig Querverweise aufstellen und deine Motivation und Eignung sich dadurch wie ein roter Faden durch die Bewerbungsunterlagen ziehen und du dir nicht zwischendurch widersprichst.

5) Die Zeit ist dein Freund!
Da du dir selbst ordentlich Zeit eingeräumt hast, solltest du diese auch dementsprechend nutzen. Lass ruhig ein, zwei Tage vergehen, bevor du erneut über dein Motivationsschreiben liest. Gönn dir Feedbackschleifen, um hundertprozentig sicher zu sein, dass deine Bewerbung perfekt ist. Nur wenige Menschen sind in der Lage auf Anhieb einen makellosen Text zu schreiben - müssen wir ja auch gar nicht sein. Nutze diesen "Konstruktionsfehler", um in mehreren Durchgängen das Ergebnis zu erzielen, das dir und deinen Fähigkeiten gerecht wird.

6) Bereite dich auf das Auswahlverfahren vor!
Diesen Tipp zu befolgen dürfte fast allen Bewerber:innen am schwersten fallen. Wenn deine Unterlagen die Auswahlkommission überzeugen konnten, wirst du wahrscheinlich zu einem Termin zum persönlichen Kennenlernen eingeladen. Das verläuft je nach Stiftung unterschiedlich und kann ein simples Gespräch mit einem oder mehreren Kommissionsmitgliedern, ein Kurzvortrag oder auch eine Gruppenarbeit sein. Mach dir bewusst, was von dir erwartet wird und übe gründlich. Tritt authentisch auf und verstelle dich nicht, da deine Unterlagen überzeugt haben - nicht die der Person, von der du denkst, dass die Auswahlkommission sie sehen möchte. Grundsätzlich werden bei diesen Terminen soziale Kompetenzen (zum Beispiel bei der Gruppenarbeit), aber auch die Plausibilität deiner Unterlagen, genauer unter die Lupe genommen.

7) Mach dich nicht verrückt!
Last, but not least: Der Klassiker unter allen Tipps. Auch die Ablehnung einer Bewerbung ist nicht das Schlimmste, das dir widerfahren kann. Versuch es einfach beim nächsten Mal erneut und beweise Sitzfleisch!

Weiterführende Links

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